17.5.2022: Am 17.5. sichtbar sein! Das Netzwerk LSBTTIQ unterstützt die Aktionen zum IDAHO

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie (IDAHO) am 17. Mai 2022 macht das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg auf bestehende Diskriminierung und Gewalt gegen LSBTTIQ aufmerksam und fordert verbesserte Bildungsmaßnahmen sowie eine effektivere Bekämpfung von Hasskriminalität.

Jedes Jahr am 17. Mai erinnern LSBTTIQ-Gruppen daran, dass Menschen diskriminiert werden oder Gewalt erfahren, die sich nicht heterosexuell definieren oder deren eigene geschlechtliche Zuordnung von jener abweicht, die bei der Geburt vorgenommen wurde. Am 17. Mai 1990 wurde Homosexualität offiziell von der Weltgesundheitsbehörde (WHO) aus der Liste von Krankheiten (ICD) gestrichen. Auch Transsexualität gilt seit 2018 nicht mehr als psychische Störung.

„Die Anerkennung und Akzeptanz vielfältiger sexueller Orientierungen und der Vielfalt von Geschlecht sollte für alle Menschen selbstverständlich sein. Dies sollte bereits im Schulunterricht vermittelt werden“, fordert Pia Schulz vom Sprechendenrat des Netzwerks. „Dafür sollten LSBTTIQ-Themen in Lehrbüchern fest verankert werden. Auch soll die langfristige Förderung geeigneter Schulaufklärungsprojekte dazu beitragen, Diskriminierung und Gewalt gegenüber LSBTTIQ nachhaltig abzubauen.“

Gewalt gegenüber Menschen aus dem LSBTTIQ-Spektrum zeigt sich immer noch an vielen Beispielen. So wurde das Grab der aus dem Iran geflüchteten trans Frau Ella, die sich am 14.09.2021 aus lauter Verzweiflung öffentlich auf dem Berliner Alexanderplatz selbst verbrannte, in den wenigen Monaten seit ihrer Beerdigung mehrmals geschändet. In Herne wurde ein vierzehnjähriges trans Mädchen von anderen Jugendlichen fast zu Tode geprügelt und anschließend liegengelassen. Typisch ist leider auch, dass die Polizei in einer Mitteilung die schwerverletzte Jugendliche konsequent misgendert hat und von einem Jungen sprach.

„Die Polizei muss gegenüber der Problematik der Hassverbrechen sensibilisiert werden“, fordert Janka Kluge vom Sprechendenrat des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg. „Eine Polizei, die Gewalt gegen homosexuelle, transsexuelle und transgender Menschen unsichtbar macht, ist ein Teil des Problems.“

Auf der Innenministerkonferenz im Dezember 2021 in Stuttgart haben die Innenminister_innen und Innensenator_innen das Bundesinnenministerium einstimmig aufgefordert, eine unabhängige Fachkommission einzusetzen, die bis zur Herbstkon­ferenz einen Handlungsbericht vorlegen soll, wie der Kampf gegen LSBTI-Gewalttaten geführt werden kann.

„Wir benötigen dringend eine tragfähige Strategie gegen Hasskriminalität gegenüber LSBTTIQ“, sagt Svenja Angerer vom Sprechendenrat des Netzwerks. „Der 17. Mai ist ein wichtiger Tag, um sichtbar zu sein und unsere Forderungen in die Öffentlichkeit zu tragen.“

Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg ruft dazu auf, sich am 17. Mai 2022 an Aktionen zu beteiligen und verschiedene aktive Gruppen zu unterstützen. Unter https://www.netzwerk-lsbttiq.net/termine/idaho findet sich ein Überblick der Veranstaltungen in Baden-Württemberg zum Internationalen Tag gegen Homophobie.

Veranstaltungen rund um den IDAHO

 
Über das Netzwerk Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg ist ein überparteilicher und weltanschaulich nicht gebundener Zusammenschluss von lesbisch-schwul-bisexuell-transsexuell-transgender-intersexuell und queeren (LSBTTIQ) Gruppen, Vereinen und Initiativen. Das Netzwerk zeigt damit bereits die Vielfalt und die Vielgestaltigkeit von Geschlecht und sexueller Orientierungen. Ziel des Netzwerks ist es, die Zusammenarbeit der verschiedenen LSBTTIQ-Mitgliedsgruppen auf Landesebene zu fördern und den Erfahrungsaustausch zu intensivieren, zu zentralen Themen gemeinsame Positionen zu erarbeiten und gegenüber landespolitischen Entscheidungstragenden zu vertreten. Dabei greift das Netzwerk auf die vorhandenen Kompetenzen und Expertisen der Mitglieder zurück. Die Bündelung der Aktivitäten vor Ort erbringt Synergieeffekte, die den gesellschaftlichen Beitrag der Mitgliedsgruppen wirkungsvoller gestaltet. Die Eigenständigkeit jedes Mitglieds wird respektiert und alle Mitglieder arbeiten gleichberechtigt.

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LSBTTIQ: Die Abkürzung steht für einzelne Richtungen in der vielfältigen Regenbogen-Gemeinschaft – lesbisch (L), schwul (S), bisexuell (B), transgender (T), transsexuell (T), intersexuell (I), queer (Q).

 

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